8. April 2024 / Aus aller Welt

Mehr als 90 Tote bei Schiffsunglück in Mosambik

Sie wollten mutmaßlich einer Choleraepidemie und Terroristen entkommen und ertranken, als ihr überfülltes Fischerboot Schiffbruch erlitt. Möglicherweise ist es von hohen Wellen getroffen worden.

von dpa

Beim Untergang eines überfüllten Fischerbootes sind im Norden von Mosambik mindestens 91 Menschen ums Leben gekommen. Rund 130 Menschen hätten am Sonntag aus der nördlichen Provinz Nampula auf die Insel Ilha de Mosambik fliehen wollen, sagte der Verwaltungsbeamte der Insel, Silvério Nauaito, der Deutschen Presse-Agentur. Das für maximal 100 Menschen zugelassene Boot sei überladen gewesen und gekentert, so Nauaito. Die Rettungsarbeiten gingen demnach am Montag weiter - zahlreiche Menschen werden weiterhin vermisst.

Auch der ehemalige mosambikanische Präsident Armando Guebuza (2005-2015), der aktuell als Lokalpolitiker in der Nampula-Provinz tätig ist, bestätigte die Opferzahl. Nauaito und Guebuza zufolge hätten die Einwohner mit dem Schiff vor einer Choleraepidemie sowie vor Terrorangriffen flüchten wollen.

Die Nachrichtenagentur AIM berichtete unter Berufung auf einen Vertreter der Seefahrtbehörde, das Schiff habe vermutlich Schiffbruch erlitten, als es von hohen Wellen getroffen worden sei. Das Boot sei demnach nur für den Fischfang, nicht zum Personentransport zugelassen gewesen.

Im Norden Mosambiks verüben islamistische Rebellen seit 2017 immer wieder brutale Angriffe. Den Vereinten Nationen zufolge wurden mehr 780.000 Menschen vertrieben, zahlreiche andere wurden getötet. Nach einer längeren Ruhephase ist es in der Region in den vergangenen Wochen wieder zu gewalttätigen Übergriffen gekommen. Gleichzeitig leidet Mosambik seit Monaten unter einem Cholera-Ausbruch, eine bakterielle Krankheit, die vor allem durch Trinkwasser übertragen wird. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind bislang mehr als 5200 Verdachtsfälle gemeldet worden, mehr als 30 Menschen sind an Cholera gestorben.


Bildnachweis: © Tsvangirayi Mukwazhi/AP/dpa
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