Lange Zeit war es im regelverliebten Japan üblich, auf Rolltreppen auf der einen Seite stehen zu bleiben und die andere Seite für besonders Eilige zum Gehen frei zu lassen. Dies galt lange als effizienteste Methode, um den Passagierstrom auf den chronisch überfüllten Bahnhöfen am Fließen zu halten. Seit einigen Jahren versuchen die Bahnbetreiber allerdings mit verschiedenen Kampagnen, die Fahrgäste zum Umdenken zu bewegen. Denn das Gehen auf Rolltreppen gilt längst als gefährlich. Doch noch immer hat nicht jeder die neue Regel verinnerlicht. In der Stadt Nagoya ist nun eine Verordnung in Kraft getreten, die das Stehenbleiben auf Rolltreppen in zwei Reihen vorschreibt, wie die japanische Zeitung «Mainichi Shimbun» berichtete. Ziel der Verordnung sei es, eine Veränderung des Bewusstseins und der Gewohnheiten zu fördern, um Unfälle wie Stürze zu vermeiden, hieß es. Die Betreiber von Bahnhöfen und kommerziellen Einrichtungen sind demnach künftig verpflichtet, ihre Gäste über die Verordnung zu informieren. Strafen seien allerdings keine vorgesehen. Wie wirksam die neue Verordnung sein wird, muss sich also erst noch zeigen. Japan ist bekannt dafür, gerne Regeln und Vorschriften zu verhängen. Doch die Lebenswirklichkeit sieht bisweilen nicht ganz so pedantisch aus, auch wenn sich die meisten Japanerinnen und Japaner schon aus Bequemlichkeit daran halten. Als vor zwei Jahren in der Präfektur Saitama eine Verordnung zum Stehenbleiben auf Rolltreppen erlassen wurde, zeigte sie laut der «Mainichi Shimbun» zu Beginn auch Wirkung. Nach einem Jahr fingen manche aber wieder an, auf Rolltreppen zu gehen. Experten halten es daher für wichtig, die Einhaltung der neuen Regel weiterhin einzufordern, berichtete das Blatt.
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Rolltreppen: Japans Bahnen drängen aufs Stehenbleiben
Rechts stehen, links gehen: Das soll in Japan nicht mehr gelten, um möglichen Gefahren beim Laufen auf einer Rolltreppe zu mindern. Lässt sich diese Regel aber auch durchsetzen?
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